Im Projekt sind mehrere Ladesäulen des Herstellers Webasto mit 22 kW Leistung auf den Firmenparkplätzen von Robotron und deren Tochterfirma SASKIA Informations-Systeme GmbH installiert und erfolgreich an die Infrastruktur des intelligenten Messsystems angebunden worden. Für die Kommunikation mit der Backend-Infrastruktur werden das Smart Meter Gateway sowie als Steuereinheit das PPC CLS Gateway eingesetzt, auf dem die Software „Robotron Communication Server on Edge“ (RCSoE) integriert wurde. Diese übernimmt die bidirektionale Kommunikation zwischen Ladesäule und den Backend-Systemen und ermöglicht so eine intelligente und netzdienliche Steuerung.
Mehrere Kommunikationsprotokolle im Einsatz
Dr. Christian Hofmann, Fachbereichsleiter Messwesen Robotron, erklärt: „Die größte Herausforderung im Lademanagement besteht darin, dass viele Wallboxen die Kommunikationsprotokolle des Smart Meter Gateways nicht verstehen. Daher ist zusätzlich ein Übersetzungsprotokoll notwendig, das die zwei Welten miteinander verbindet. Um unterschiedliche Szenarien zu demonstrieren, wurden die eingesetzten Ladesäulen mit zwei verschiedenen Protokollen angebunden.“
Neben dem weit verbreiteten Standard „Open Charge Point Protocol“ (OCPP) kommt auch das Protokoll „Modbus TCP“ zum Einsatz.“ In beiden Fällen übernimmt die RCSoE-Anwendung auf dem PPC CLS Gateway die Protokollweiterleitung und ermöglicht damit die direkte, bidirektionale und sichere Kommunikation zwischen Ladesäule und Backend-System des Ladesäulenbetreibers. Das aEMT-System ist hierbei in der Lage, das Verhalten der Ladesäule zu spiegeln, sodass keine Anpassungen im Backendsystem von Webasto notwendig sind.
Ingo Schönberg, Vorstand der PPC, sagt: „In diesem Projekt konnten wir die Umsetzbarkeit von intelligentem Lademanagement über das Smart Meter Gateway mit verschiedenen Protokollen erfolgreich demonstrieren. Die End-to-End Kommunikation zwischen Ladesäule und Lademanagement-Backend ist bereits heute „out-of-the-Box“ möglich. Wir freuen uns, so Klimaschutz durch effiziente Netzintegration der eMobilität voranzutreiben.“
Dynamisches Schalten und Regeln
Die Lademanagementlösung ermöglicht das dynamische Schalten als Grundvoraussetzung, um Elektromobilität sowohl netzdienlich als auch verbraucherfreundlich in die Netze zu integrieren. Regelvorgänge können dabei dank intelligenter Protokolle und Schnittstellen automatisiert anhand definierter Schwellwerte erfolgen. So wird sowohl das Steuern auf Grundlage dynamischer Stromtarife, netzdienliches Steuern durch den Verteilnetzbetreiber als auch die stromhandelsmarktseitige Vermarktung der Flexibilität von Elektromobilität umsetzbar.
Dabei bietet die Lösung vor allem Anbietern von Ladeinfrastruktur eine einfache und kompatible Lösung zur Abbildung der regulatorischen Anforderung. Karl Kolmsee, Leiter Produkt-Portfolio-Management Energielösungen im Bereich Customized Solutions bei Webasto hierzu: „Die Umsetzung zeigt, dass durch eine geschickte Kombination von Standards aus Automobil- und Energiewirtschaft für alle ein Mehrwert geschaffen werden kann und das mit heute bereits etablierten Protokollen. Zusätzlich können so auch bestehende Installationen für neue Dienstleistungsangebote erschlossen werden.“
Besonderheit der umgesetzten Lösung ist, dass diese die heute verfügbaren Standardtechnologien aus Smart Metering und Elektromobilität ohne zusätzlichen Entwicklungsaufwand kombiniert. So kann bestehende Ladetechnologie nach Vorgabe von BSI und BMWi sicher über das Smart Meter Gateway für Flexibilitäts- und Lastmanagement von Mehrwertdienstanbietern und Netzbetreibern erschlossen werden und dient als Basis für Dienstleistungsangebote an Endkunden.
Die vollständige Meldung können Sie auch in der dazugehörigen Pressemitteilung (PDF) nachlesen.